An jedem Tag unserer Reise haben wir ein straffes Programm, welches voll und ganz auf die Pumaaufspürung und -beobachtung ausgelegt ist. Im Osten, anschliessend an die Parkgrenzen, werden wir auf dem Privatgrundstück der Estancia Laguna Amarga die guanakoreichen Jagdgründe der Pumas begutachten. Es handelt sich um die gleiche Art von Lebensraum wie innerhalb des Parks. Die Region zwischen dem nördlichen Ufer des Sarmientosees, der Laguna Amarga und der Laguna Azul ist wohlbekannt für seine enorme Dichte an wildlebenden Pumas. Sie gilt als eine der weltweit höchsten Konzentrationen dieser Tiere.
Ein typischer Tag im Gelände beginnt relativ früh. Die genaue Uhrzeit hängt primär von der Jahreszeit ab. In diesem Zusammenhang ist wichtig, sich die hohe geografische Breite (51°) Patagoniens vor Augen zu halten. Im Frühjahr und Sommer haben wir sehr viel längere Tage als im Herbst und Winter. Wir nehmen ein zeitiges Frühstück und brechen gleich anschliessend auf. Die Fahrt von unserem Hotel im Weiler Cerro Castillo bis zur Estancia Laguna Amarga, wo wir die Pumas suchen und beobachten, dauert rund eine halbe Stunde. Währenddessen kontaktiert Ihr Reiseleiter den Pumaaufspürer, um sich über den genauen Standort der einzelnen Tiere zu informieren.
Unser Pumaaufspürer patrouilliert die Pumakorridore im Fahrzeug und zu Fuss. Aufgrund seiner Erkenntnisse planen wir unsere 2-3 km lange Wanderung auf dem Grundstück der Ranch. Hier haben wir die Freiheit und Erlaubnis, uns ausserhalb von etablierten Pfaden zu bewegen, während wir die Pumas suchen und beobachten. Es handelt sich um gemässigte Wanderungen. Es wird also ein Mindestmass an körperlicher Fitness vorausgesetzt, damit Sie mit dem Rest der Gruppe mithalten können. Die Topographie ist i.d.R. nicht allzu anforderungsreich. Es sind Höhenunterschiede von rund 50-250 m zu bewältigen. Die Gruppe bewegt sich jedoch in gemächlichem Tempo. Die maximale Erhebung dieser Reise liegt auf 300 müM. Sie müssen in der Lage sein, Ihr eigenes Gepäck zu tragen. Sollte Ihnen dies Schwierigkeiten bereiten, bitten wir Sie, im Vorfeld mit Ihrem Reiseleiter Kontakt aufzunehmen. Unsere Unternehmung stellt keine Träger zur Verfügung. Wir sind jedoch stets gewillt, Ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und Ihnen die benötigte Unterstützung zu organisieren.
Die Pumas sind i.d.R. nachts sowie frühmorgens und spätabends aktiv. Es ist hauptsächlich in diesen Stunden, dass sie ihr Gebiet durchstreifen, Guanakos und andere Tiere jagen, mit ihrem Nachwuchs interagieren oder zwischen ihrem Jagdgebiet und dem Versteck pendeln. Entsprechend drehen sich auch unsere Aktivitäten rund um diese von den Wildkatzen bevorzugten Zeiten. Täglich werden wir zwei aktive Sessionen haben; je eine am Morgen und am Abend. Tagsüber halten wir uns nicht im Gelände auf. Wir möchten damit verhindern, die Pumas zu kritischen Zeiten, sprich in der Ruhephase nach einer langen, intensiven Nacht auf der schwierigen Jagd nach Guanakos, zu stören.
Normalerweise haben wir die Möglichkeit, untertags im Park weitere Wildtiere zu beobachten und zu fotografieren. Alternativ gönnen wir unseren Gästen auch etwas individuelle Freizeit zum Ruhen und um ihre Batterien wieder aufzuladen, damit sie am Abend fit sind für die zweite Pumasession. Die konkrete Gestaltung des Tagesprogramms hängt stark von den aktuellen Licht- und Wetterverhältnissen ab.
Das Modell der Estancia Laguna Amarga ist ein Vorzeigebeispiel darin, wie das natürliche Verhalten der Pumas und in ihre Privatsphäre bestmöglich geschützt und vor menschlichen Einflüssen bewahrt werden kann. Die Zahl der täglichen Besucher ist begrenzt und jeder Gästegruppe wird ein spezifischer Teil des Grundstückes zugeteilt, welcher sich von Tag zu Tag ändert. Somit konzentriert sich die Beobachtung auf individuelle Tiere innerhalb des zugewiesenen Sektors und ein Überlappen von mehreren Besuchergruppen wird verhindert.
Für die Tage im Gelände werden uns Picknicks, Zwischenverpflegungen und Getränke zur Verfügung gestellt. Später am Abend nehmen wir im Hotel ein warmes Abendessen ein. Alternativ kann dieses auch in einem Restaurant im Park serviert werden. Die Entscheidung, wo wir zu Abend essen, hängt von der Tageslänge und somit von der Jahreszeit ab.
Ein Pumaweibchen in Begleitung seiner Jungen vor der eindrücklichen Bergkulisse und dem endlosen Himmel zu sehen, ist wohl eines der grossartigsten Schauspiele in dieser Region der Erde. Zusammen mit unserem Reiseleiter und dem Pumaaufspürer folgen wir den Tieren in diskretem Abstand. Ferngläser und Spektive helfen uns dabei, die Pumas trotz Distanz klar und detailliert zu sehen. Die Annäherungsdistanz variert, jedoch ist ein Mindestabstand von 50 m vorgeschrieben. Gewisse Individuen sind manchmal sehr neugierig und relativ zahm, da sie an die menschliche Präsenz gewöhnt sind. Diese Tiere sind natürlich unsere Stars. Selbstverständlich gilt es aber in jedem Falle, ihre Privatsphäre und ihren Raum zu respektieren. Wir müssen uns daher darauf einstellen, die Tiere aus grösserer Entferung zu sehen. Dies bedingt, dass wir unsere grössten Objektive (> 400 mm) mitführen, um trotz Distanz bestmöglich von den sich bietenden Möglichkeiten zu profitieren. Wir empfehlen, ein (Einbein-)Stativ mitzubringen. Eine Leichtgewichtausführung aus Kohlefaser ist dabei stets die beste Option.
Wenn es die Zeit erlaubt, werden wir noch nach weiteren Tieren wie bspw. dem Andenkondor (Vultur gryphus) und dem Chileflamingo (Phoenicopterus chilensis) Ausschau halten. Zudem haben wir gute Chancen, das allgegenwärtige Guanako zu fotografieren. Weitere heimische Wildtierarten wie der Südandenhirsch (Chilenischer Huemul; Hippocamelus bisulcus), der Patagonische Skunk (Conepatus humboldtii) und die zwei Hundearten Graufuchs (Pseudalopex griseus) und Andenschakal (Lycalopex culpaeus) sind im Park ebenfalls anzutreffen. Pumabeobachtungsreisen. Patagonische Pumas Eine Fotoreise.