Heute geniessen wir die atemberaubenden Aussichten auf den berühmtesten Gletscher Patagoniens, den majestätischen Perito Moreno. Früh am Morgen werden wir von unserem lokalen Reiseleiter und dem Fahrer im Hotel abgeholt. Danach fahren wir für einige Stunden westwärts auf der Alten Estancias-Strasse. Diese malerischen Wege sind sehr interessant, da es hier möglich ist, sich abseits des Verkehrs zu bewegen und entlegene Teile des Los Glacieres Nationalparks zu besuchen. Wir kommen an der Eingangspforte der geschichtsträchtigen Estancia Anita vorbei und halten verschiedentlich an, um die grossartigen Aussichten auf die verschneiten Gipfel der Südanden zu geniessen. Schliesslich gelangen wir zur pittoresken Estancia Nibepo, einer der ältesten in der gesamten Region. Hier erwartet uns eine informative Führung durch die Anlage. Wir können sogar live miterleben, wie ganz im traditionellen Stil die Schafe geschoren werden. Diese familiengeführte Ranch hält Schafe und Rinder und ist sehr darauf bedacht, die kulturellen Traditionen der südlichen Gauchos am Leben zu erhalten. Wir frönen einem exquisiten Grillfest nach patagonischer Art, wobei selbstverständlich auch ein gutes Glas argentinischen Malbecs nicht fehlen darf.
Später gehen wir an Bord des Schiffes und erkunden den südlichen Arm des Argentino Sees, wobei wir uns nach und nach der Zunge des berühmten Gletschers nähern. Wir legen in der Münzen-Bucht («Bahía de las Monedas») an und machen von dort aus eine herrliche, relativ gemütliche Wanderung durch die Wälder. Von hier aus haben wir immer wieder atemberaubende Aussichten auf den Perito Moreno Gletscher. Unsere Erkundung endet aber nicht hier. Stattdessen gehen wir zurück aufs Schiff und fahren langsam der Gletscherfront entlang, um deren spektakuläre Formen, Farben und Strukturen aus nächster Nähe zu bewundern.
Dieser massive Perito Moreno Gletscher hat eine Länge von fast 20 Meilen und ist eine von insgesamt 48 Gletscherzungen, die dem Südlichen Patagonischen Eisfeld entspringen. Dank eines hervorragenden Systems von Stegen und Plattformen, das von den Parkbehörden erstellt wurde, können wir sehr nahe an der 3-Meilen breiten Gletscherfront spazieren. Mit jedem Schritt ändert sich der Winkel, in welchem wir den Gletscher sehen, und das laute, krachende Geräusch der stark von Spalten durchsetzten Front ist allgegenwärtig. Diese Eiskathedrale ist umgeben von gemischten Lenga- (Nothofagus pumilio) und Coihue- (Nothofagus betuloides) Wäldern, welche bis so nahe ans Eis heranwachsen, dass man manchmal sogar das Gefühl hat, sie würden sich berühren. Interessanterweise finden wir hier mit der Winterrinde (Drymis winteri) sowie mit Orchideen gleich neben dem ewigen Eis Pflanzenarten, die ihren Ursprung in den Tropen haben. Wir dürften den majestätisch schwebenden Andenkondor sehen, ebenso den Magellanspecht sowie weitere charakteristische Arten der patagonischen sub-antarktischen Wälder. Es ist grossartig, den Park zu besuchen, wenn die morgendlichen Besucherströme abgeklungen sind. Der Nachmittag ist eine ruhigere Zeit und es erlaubt es uns besser, diesen einzigartigen, eindrücklichen Ort so richtig zu geniessen. Ohne jegliche Hast fahren wir am späten Abend zurück nach El Calafate.
(*) Für die Abenteuerlustigeren unter Ihnen gibt es eine unvergessliche, aktivere Variante. Anstelle eines Mittagessens auf der Estancia Nibepo geht die Gruppe weiter zum entlegenen Frias-See und erkundet jene einsame, unberührte Gegend zu Fuss und per Boot. Schliesslich erreicht sie den Aussichtspunkt “Grande Glacier” und geniesst das umwerfende Panorama auf den unbekannten Dickson Gletscher, gleich an der Grenze zu Chile. Perito Moreno Gletscherreise.
Übernachtung im Hotel Kau Yatun oder ähnlich, El Calafate (Mittagessen) (Reiseleitung) – weitere Unterkunftsmöglichkeiten: Hotel Alto Calafate, Hotel Kosten Aike, Hotel Mirador del Lago