Patagonien Erforscher

Heute folgen wir den Spuren mehrerer bemerkenswerter Entdecker, u.a. Magellan, Drake, Fitz Roy und Darwin. Per Fähre überqueren wir die sagenumwobene Magellanstrasse, um nach Feuerland zu gelangen. Während der rund 2-stündigen Überfahrt haben wir gute Chancen, verschiedene Meerestiere zu sehen: Pinguine, Albatrosse, Sturmvögel und weitere Meeresvögel, sowie Säugetiere wie den Peale-Delfin und evtl. sogar den Seiwal. In Porvenir gehen wir an Land. Mit ihren rund 7000 Einwohnern ist dies die grösste Siedlung im chilenischen Teil der Insel. Wir besuchen mehrere alkalische Teiche, die sich in unmittelbarer Umgebung der Kleinstadt befinden.

Wir lassen uns bezaubern von einer interessanten Vielfalt an patagonischen Vögeln, u.a. farbenfrohen Chileflamingos, Schwarzhalsschwänen und weiteren Wasser- und Watvögeln. Anlässlich eines Besuchs im hervorragend gestalteten lokalen Museum erzählt uns der Reiseleiter viel Spannendes und Wissenswertes über die (Früh-)Geschichte dieses Gebietes. Während vieler Jahrhunderte wurde es von den mittlerweile ausgestorbenen Selknam bewohnt. Dieses wahrhaftig bemerkenswerte Volk war Jäger und Sammler und hinterliess ein bedeutungsvolles Erbe.

Übernachtung Yendegaia House, Porvenir (Frühstück, Mittag- und Abendessen) (Reiseleitung)

Wir fahren während rund zwei Stunden der Küste der Unnützen Bucht (Bahía Inútil) entlang, wobei wir unterwegs Guanakos und den Graufuchs sehen dürften. Das unter einem endlos scheinenden Himmel liegende Land ist riesig. Es ist geprägt von sanften Hügeln und malerischen Buchten, gesprenkelt mit farbigen Estancias und Fischerbooten. Die Reserva Pingüino Rey ist die einzige Brutkolonie von Königspinguinen in ganz Südamerika und daher einer der am besten zugänglichen Orte, um diese Pinguinart in freier Wildbahn zu sehen. Es handelt sich um ein privates Naturreservat, welches zum Ziel hat, die kleine Zahl von Königspinguinen in diesem Gebiet zu schützen. Nicht zuletzt wegen der opulenten Futtersituation in den umliegenden Gewässern leben sie gerade hier und pflanzen sich auch hier fort. Wir haben reichlich Zeit und Gelegenheiten, die Pinguine aus einer respektvollen Distanz zu beobachten und sie zu fotografieren.

Später fahren wir zurück nach Porvenir. Diesmal nehmen wir die attraktive Strasse durch den malerischen Baquedano Hügelzug. Hier gibt es große Guanako-Herden und eine interessante Vegetation mit üppigen Beständen des chilenischen Feuerbusches, einer lokalen Protea. Die Moorlandschaft von Baquedano ist sehr dramatisch und geschichtsträchtig, da hier vor hundert Jahren Gold entdeckt wurde, was einen großen Zustrom von Einwanderern nach Patagonien provozierte.

Übernachtung Yendegaia House, Porvenir (Frühstück, Mittag- und Abendessen) (Reiseleitung)

Am Morgen bringt uns ein Kleinflugzeug über die sagenumworbene Magellanstrasse zurück auf den Kontinent. Der Flug dauert nur eine knappe Viertelstunde, ist aber äusserst reizvoll. Uns eröffnet sich ein Gesamtbild der unglaublichen Erosion, welche primär die Gletscher bis vor rund 12’000 Jahren hinterlassen haben. Eben diese Gletscher, später auch Wind und Wasser, haben diese berühmte Meerenge sowie die angrenzenden Küsten des Kontinents und der Insel Feuerland geformt. Aus dem Flugzeug sehen wir bei guten Verhältnissen in der Ferne sogar die Gipfel der Anden, welche ganz im Süden der Grossen Insel Feuerland liegen.

Am Nachmittag besuchen wir die Estancia Cerro Negro, einer aktiven Schaf-Farm. Hier haben wir die Gelegenheit, einem Gaucho über die Schultern zu schauen, wie er mit seinen Hunden arbeitet. Zudem erleben wir live mit, wie Schafe geschoren werden. Zu guter Letzt wartet ein herrliches Barbecue auf uns. Was für ein grossartiges Erlebnis, zu sehen, wie lokales Fleisch im typisch patagonischen Stil gegrillt und zu einer köstlichen Mahlzeit veredelt wird.

Später fahren wir zur malerischen Küstenstadt Puerto Natales. Hier geniessen wir atemberaubende Blicke auf den Fjord Ultima Esperanza (Letzte Hoffnung) und die dahinter liegenden Berge. In Küstennähe können wir unzählige Schwarzhalsschwäne beobachten, wie sie sich von den dort wachsenden Wasserpflanzen ernähren.

Übernachtung Hotel Costa Australis oder ähnlich, Puerto Natales (Frühstück, Mittag- und Abendessen) (Reiseleitung)

Am heutigen Vormittag besuchen wir die Mylodonhöhle. Dieses Naturdenkmal ist eine gewaltige Konglomeratformation, vollkommen natürlichen Ursprungs. Wir machen einen von mehreren ausgeschilderten Spaziergängen und erkunden dabei die grösste Höhle dieser Gegend. Im Pleistozän diente diese einer Vielzahl von mittlerweile längst ausgestorbenen Säugetieren als Unterschlupf. In der Höhle wurden z.B. Überreste vom gigantischen Mylodon (eine Art Faultier) gefunden. Diese Tiere lebten hier bis vor rund 12’000 Jahren. Damals war die Gegend des heutigen Patagoniens weitgehend von einer dicken Eisschicht bedeckt und erst nach und nach zogen sich die Gletscher in die höheren Täler und auf die Berge zurück. Später fahren wir in den Torres del Paine Nationalpark, Patagoniens wohl beste Natur- und Wildtierdestination. Das geschützte Gebiet umfasst eindrückliche 227’000 ha. Von Süden her kommend stoppen wir an einigen Aussichtspunkten, von wo aus wir eine atemberaubende Sicht auf das Painemassiv mit all seinen schroffen Gipfeln aus Granit und Sedimentgesteinen haben. Während unserer Fahrt durch den Park sehen wir immer wieder Herden relativ zahmer Guanakos. Sie sind die am südlichsten leben Verwandten des Kamels. Auch das Darwinnandu, mag diese Gegend. So haben wir gute Chancen, diesen straussähnlichen Laufvogel direkt von der Strasse aus zu sehen. Wir nutzen auch die Möglichkeit, in Patagonien zu Fuss unterwegs zu sein. Wir machen einen einfachen Spaziergang in der malerischen Gegend zwischen den Seen Pehoe und Nordenskjöld. Dabei geniessen wir den Anblick eines imposanten Wasserfalls, der einzigartigen, verworrenen Vegetation sowie der alles dominierenden Paine-Hörner (Cuernos del Paine), welche zusammen mit den Türmen (Torres del Paine) zu den ikonischen Bergen ganz Patagoniens gehören.

Übernachtung Hotel Las Torres oder ähnlich, Torres del Paine (Frühstück, Mittag- und Abendessen) (Reiseleitung)

Der Berg Paine (und später auch der Nationalpark Torres del Paine) bekam seinen Namen von den Mapuche Ureinwohnern, welche in dieser Gegend längst ausgestorben sind. In ihrer Sprache bedeutete «payne» himmelblau. Sie nannten den Berg wahrscheinlich wegen seiner intensiven Farbe so, die er annimmt, wenn er aus der Ferne betrachtet wird. Wir haben die Gelegenheit, die Südbuchenwälder (Nothofagus) in aller Ruhe zu geniessen und mitsamt seinen Bewohnern zu studieren. Wir halten Ausschau nach dem Magellanspecht, dem Smaragdsittich und  mit viel Glück sehen wir sogar den scheuen Südandenhirsch (Huemul). Die kontrastreiche Szenerie aus hohen Bergen, Gletschern, Seen und Flüssen versetzt uns ins Staunen. Der Grey See dürfte der Höhepunkt des heutigen Tages sein. Kolossale Eisberg liegen am südlichen Seeende auf Grund, nachdem sie vor Wochen von der Gletscherfront abgebrochen und anschliessend von Wind und Wasser hierher transportiert wurden. Nach einem rund 45 minütigen Spaziergang durch den Wald und am Seeufer entlang erreichen wir den Schiffssteg. Hier gehen wir an Bord, um während der kommenden 3 Stunden eine eindrückliche Fahrt durch die eisigen Wasser des Grey Sees zu machen. Als Highlight der Tour besuchen wir mehrere Stellen der kalbernden Gletscherfront und können so live beobachten, wie teils massive Eisstücke in den See fallen. Der Grey Gletscher ist einer von beinahe 50 Gletschern, die ihren Ursprung im Südlichen Patagonischen Eisfeld haben. Dieses ist nach der Antarktis und Grönland der drittgrösste Eispanzer weltweit und gehört zu den schönsten und farbigsten in ganz Patagonien. Die Gletscherfront ist voller Spalten und Risse und die Farben des Eises gehen von weisslich bis hin zu einem intensiven Indigo. Gegen Osten hin wird der Gletscher flankiert von eindrücklichen, steilen Granitwänden, welche Teil des Painemassivs sind. Auf der gegenüberliegenden Talseite befinden sich stark erodierte, tiefe Gipfel der älteren Anden. Der Ort ist perfekt für spannende, abwechslungsreich Fotografie. Als Krönung des Bootsausflugs kriegen wir einen Pisco Sour oder Scotch, welcher auf Jahrhundert, wenn nicht Jahrtausend altem Eis serviert wird.

Übernachtung Hotel Las Torres oder ähnlich, Torres del Paine (Frühstück, Mittag- und Abendessen) (Reiseleitung)

Uns steht ein intensiver Tag bevor. Heute konzentrieren wir uns voll und ganz auf die Aufspührung und Beobachtung von Pumas. Wir inspizieren ihre Jagdreviere auf der Estancia Laguna Amarga, welche östlich an den Park angrenzt. Für dieses Privatland haben wir einen speziell arrangierten Zugang und mit den Eigentümern pflegen wir eine enge, gute Beziehung. Die Zone erstreckt sich vom Nordufer des Sarmientosees zur Laguna Amarga und weiter in Richtung Laguna Azul und ist bekannt dafür, eine der weltweit höchsten Pumakonzentrationen in der Wildnis aufzuweisen. Wir werden auf die Unterstützung von Fahrzeugen mit Allradantrieb zählen können, um uns einfach und rasch innerhalb der Estancia zu bewegen. Es wird aber auch einfache bis gemässigte Wanderungen querfeldein geben, welche ein Minimum an körperlicher Fitness erfordern. Die Topografie ist i.d.R. nicht allzu anspruchsvoll und es werden Höhendifferenzen zwischen ca. 50 und 250 zurückgelegt. Die Geschwindigkeit ist meist gemächlich. Auf kurzen Abschnitten kann sie aber auch etwas höher sein. Die maximale Höhenlage, auf der wir uns während dieser Tour aufhalten, beträgt rund 300 m ü. M. Pumas sind am aktivsten in der Nacht sowie frühmorgens und am späten Abend. Es ist hauptsächlich in diesen Stunden, dass sie ihr Gebiet durchstreifen, Guanakos und andere Tiere jagen, mit ihrem Nachwuchs interagieren oder zwischen ihrem Jagdgebiet und dem Versteck pendeln. Entsprechend drehen sich auch unsere Aktivitäten rund um diese von den Wildkatzen bevorzugten Zeiten. Täglich werden wir zwei aktive Sessionen haben; je eine am Morgen und am Abend. Tagsüber halten wir uns nicht im Gelände auf. Wir möchten damit verhindern, die Pumas zu kritischen Zeiten, sprich in der Ruhephase nach einer langen, intensiven Nacht auf der schwierigen Jagd nach Guanakos, zu stören.

Übernachtung Hotel Las Torres oder ähnlich, Torres del Paine (Frühstück, Mittag- und Abendessen) (Reiseleitung)

Heute Morgen steigen wir wiederum früh auf. Möchten wir doch rechtzeitig bereit sein, um die Hörner oder die Türme im intensiven Morgenlicht zu fotografieren. Bei guten Bedingungen leuchten die Berge in unglaublichen Rot- und Orangetönen. Die Szene wird noch dramatischer, wenn wir die linsenförmigen Wolken in unser Blickfeld miteinbeziehen, wie sie hoch über den schroffen Bergen am Himmel hängen. Nach dem Frühstück verlassen wir den Torres del Paine NP und fahren in Richtung Cerro Castillo. Dort überqueren wir die Grenze zu Argentinien und fahren weiter bis nach El Calafate, unserem Tagesziel. In El Calafate angekommen, werden wir Zeit haben, die Ruhe des Hotels zu geniessen und uns von der langen Busfahrt zu erholen. Für den Vorabend ist eine freiwillige Aktivität vorgesehen. Wer sich noch etwas bewegen und an die frische Luft gehen möchte ist herzlich eingeladen, zusammen mit dem Reiseleiter das kleine aber äusserst produktive Naturreservat Laguna Nimez zu besuchen. Wir werden staunen ab der enormen Artenvielfalt, die wir in diesem urbanen Feuchtgebiet sehen. U.a. leben hier Schwäne, Gänse und viele Wasservögel wie bspw. die Fuchslöffelente und die Schwarzkopf-Ruderente. Grauweihen fliegen akrobatisch über das Schilf, entweder auf Nahrungssuche oder um sich um ihr Nest zu kümmern. Zudem hoffen wir, von einem der Verstecke aus direkten Blick auf die farbenfrohen Chileflamingos zu haben, welche sehr regelmässige Besucher sind an den Ufern des Argentino Sees.

Übernachtung Hotel Kau Yatun oder ähnlich, El Calafate (Frühstück, Mittag- und Abendessen) (Reiseleitung)

Das Programm, das uns heute erwartet, beinhaltet einen grossartigen Rundkurs, während dessen wir mehrere alte Estancias kennenlernen. Auf einer äusserst malerischen Route fahren wir zur Estancia Nibepo. Diese Strasse weist markant weniger Verkehr auf als die Hauptachse zum Perito Moreno Gletscher. Auf der Estancia haben wir die Gelegenheit, einer Schafschur-Show beizuwohnen und somit live dabei zu sein, wenn Schafe auf traditionelle Art und Weise geschoren werden. Die Lage der Estancia Nibepo ist schlicht fantastisch. Sie besticht mit ihrer grossartigen Aussicht auf den Argentino See und seinen Südlichen Arm. Zum Mittagessen erwartet uns ein typisches Landmahl, mit lokalen Zutaten und viel Liebe zubereitet. Später werden wir uns an Bord eines Schiffs gegeben, auf dem wir den See erkunden und in den Nationalpark eindringen. Wir machen einen Abstecher an Land. Dort machen wir einen einfachen Spaziergang von rund einem Kilometer Länge. Dieser führt uns u.a. durch einen der vielen charakteristischen Lengawälder dieser Gegend. Wieder an Bord nähern wir uns dem mächtigen Perito Moreno Gletscher und seiner eindrücklichen Eisfront. Hier haben wir viel Zeit, um die dramatische Szene aus verschiedenen Blickwinkeln zu fotografieren, Details im Eis durch das Fernglas zu bestaunen oder uns einfach dem Moment hinzugeben und ihn zu geniessen. Nach einer guten Weile bei der Gletscherfront besuchen wir die verblüffenden Aussichtsplattformen und Spazierwege, die auf einer Halbinsel direkt gegenüber des Gletschers erstellt wurden. Das Timing ist perfekt. Jetzt, am Nachmittag, ist es nämlich sehr viel ruhiger und es hat deutlich weniger Gäste als am Vormittag. Der Perito Moreno ist einer der grössten Gletscher des gesamten Südlichen Patagonischen Eisfeldes und eines der begehrtesten Naturwunder von ganz Südamerika. Wir dürften sowohl segelnde Andenkondore wie auch Magellanspechte sehen, nebst anderen charismatischen Vögeln, die in diesen subantarktischen Wäldern leben.

Übernachtung Hotel Kau Yatun oder ähnlich, El Calafate (Frühstück, Mittag- und Abendessen) (Reiseleitung)

Unsere gemeinsame Reise endet nach dem Frühstück. Auf Wunsch gibt es am Vormittag einen kostenlosen Transfer zum Flughafen.

(Frühstück) Patagonien Naturreisen

In den Reisekosten inbegriffen sind alle Unterkünfte, Mahlzeiten und Leistungen des Reiseleiters gemäss Reisebeschrieb, privater Bodentransport während der Reise, Bootsreisen auf den Seen Grey und Argentino sowie zur Insel Magdalena, Fähre nach Feuerland, Flug Porvenir – Punta Arenas sowie alle Parkeintrittsgebühren (Naturreservate Mylodonhöhle und Insel Magdalena, Nationalparks Torres del Paine und Los Glaciares).

Von den Kosten ausgenommen sind Inlandflüge, Trinkgeld für die Fahrer (je 1 in Argentinien und Chile), den lokalen Reiseleiter (1 in Argentinien), den Pumaaufspührer, den Reiseleiter, die Restaurants etc.; Reiseversicherung, Eintrittstaxe nach Chile, Gebühren für Übergepäck, private Exkursionen, à la carte Mahlzeiten, Zwischenmahlzeiten, Getränke, Wäscheservice, Telefongespräche sowie sowie alle weiteren rein persönlichen Auslagen.